
Wir trauern um o.Univ. Prof.in Dr.in Elisabeth Mayrhofer, ehemalige Leiterin der Klinik für Bildgebende Diagnostik. Sie starb am 10.08.2025 im Alter von 79 Jahren.
Elisabeth Mayrhofer studierte von 1964 bis 1969 an der damaligen Tierärztlichen Hochschule in Wien. Schon während des Studiums wurde ihr Interesse an der Röntgendiagnostik geweckt. Sie wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Radiologie. Ihre Dissertation schloss sie 1970 ab. 1980 folgte die Habilitation, die sich mit Varianten der Skelettentwicklung beim Hund beschäftigte. 1990 erfolgte ihre Ernennung zur Universitätsprofessorin und sie übernahm die Leitung der Klinik von o.Univ. Prof. Dr. Richard Pobisch.
Elisabeth Mayrhofer förderte die Einführung neuer Techniken in die veterinärmedizinische Diagnostik. Die Veterinärmedizinische Universität Wien gehörte in den 1990er-Jahren weltweit zu den ersten veterinärmedizinischen Einrichtungen, die über einen Computer- und Magnetresonanztomographen verfügten. In der Folge haben die Mitarbeiter_innen der Klinik mit ihrer Expertise Entwicklungen auf zahlreichen Gebieten der Anwendung radiologischer Techniken maßgeblich geprägt.
Ein außerordentlich wichtiges Anliegen war es ihr, praktizierende Kolleg_innen in ihrer Arbeit zu unterstützen. So engagierte sie sich sehr für deren Fortbildung in der „Vereinigung für Österreichische Kleintiermedizin (VÖK)“ und in dem von ihr ins Leben gerufenen Verein der „Freunde der Veterinärradiologie“. Tierärzt_innen konnten in zahlreichen praxisnahen Vorträgen - legendär in Erinnerung bleiben v.a. die „Krems-Wochenenden“ - von Elisabeths großer Erfahrung profitieren. Sehr wichtig waren ihr auch die Studierenden, für die sie sich als Vizerektorin für Lehre eingebracht hat.
Elisabeth Mayrhofer engagierte sich als Gutachterin in der „Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren“ für die gesundheitlichen Belange in der Hundezucht und zeigte darüber hinaus einen unermüdlichen Einsatz für Blindenführhunde und deren Besitzer_innen.
Elisabeth Mayrhofer war bei Mitarbeiter_innen und Studierenden gleichermaßen hoch angesehen. Sie hatte stets ein offenes Ohr für deren Anliegen und setzte sich mit großem Engagement für ihre Unterstützung und Förderung ein. Ihr freundliches, respektvolles Wesen und ihre Hilfsbereitschaft prägten das tägliche Miteinander in besonderer Weise. Mit großer Selbstverständlichkeit stellte sie sich in den Dienst der gemeinsamen Sache. Ihr Streben nach Ausgleich, ihr Gespür für zwischenmenschliche Belange und ihre selbstlose Art schufen ein Arbeitsklima, das von Vertrauen und Wertschätzung geprägt war.
2009 wurde sie für ihre großen Verdienste um die Entwicklung der Kleintiermedizin mit der Richard-Völker-Medaille der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft geehrt. 2015 wurde ihr als erste Persönlichkeit für ihre außergewöhnliche und langjährige Unterstützung der VÖK die im selben Jahr ins Leben gerufene Klaus Dreier-Ehrenmedaille verliehen.
Im Jahr 2009 trat sie in den Ruhestand ein, blieb aber auch danach „ihrer Radiologie“ verbunden.
Wir verlieren mit Elisabeth Mayrhofer nicht nur eine fachlich kompetente, sondern vor allem eine menschlich außergewöhnliche Kollegin. Ihr Wirken wird in unserer Erinnerung weiterleben.
Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen, die ihr nahestanden.
Für die Bildgebende Diagnostik: o.Univ.Prof. Dr. Eberhard Ludewig
Für den Vorstand der VÖK: Dr. Hannes Gressl
DIE VEREINIGUNG FÜR
ÖSTERREICHISCHE KLEINTIERMEDIZIN – VÖK
Die VÖK ist ein Verein, in dem sich Tierärztinnen und Tierärzte seit über 40 Jahren der Förderung aller Fachgebiete der modernen Kleintiermedizin inklusive der Vogel-, Heimtier- und Exotenmedizin widmen – sowohl durch praxisnahe als auch theoretische Aus- und Weiterbildung von „Basic Skills“ bis zum Spezialistenniveau. Die Zielgruppen sind einerseits Tierärzt_innen und andererseits die tierärztliche Ordinationsassistenz sowie die Lehrlinge in diesem Beruf – für sie alle ist die VÖK kompetenter Ansprechpartner in Sachen Weiterbildung.
Fortbildung ist der Schlüssel zum Erfolg in der modernen Kleintiermedizin. Laufend werden neue Diagnoseverfahren entwickelt und innovative Behandlungsmethoden etabliert. Für Tierärzt_innen bedeutet das eine Notwendigkeit, am Puls der Zeit zu bleiben, um die bestmögliche Versorgung für ihre Patienten zu gewährleisten, und tierärztliche Ordinationsassistent_innen zu haben, die eine optimale Betreuung der Patienten sicherstellen. Zur Erreichung dieses Ziels unterstützt die VÖK ihre Mitglieder durch eine Vielzahl an Fortbildungsangeboten: von der Jahrestagung über Seminare und Workshops bis hin zu regelmäßigen Aussendungen. Neben fachspezifischen Themen umfasst das Angebot auch praxisnahe Schulungen in den Bereichen Praxismanagement und Praxisorganisation. Durch kontinuierlichen Wissenstransfer mit nationalen und internationalen Experten aus aller Welt erhalten unsere Mitglieder nicht nur Zugang zu den neuesten Erkenntnissen, sondern haben auch die Möglichkeit, unterschiedliche Fachmeinungen zu diskutieren und ihr Wissen zu vertiefen. Zu diesem Zweck pflegt die VÖK engen Kontakt mit internationalen Vereinigungen und Fachverbänden, insbesondere in den Nachbarländern, und als Mitglied der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) sowie der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA).
Das hohe Niveau der Fortbildungsangebote wird durch ein etabliertes und von ö-cert und certNÖ zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem abgesichert – ein Alleinstellungsmerkmal unter Fortbildungsanbietern im Bereich der Veterinärmedizin in Österreich!
Seit 2023 betreibt die VÖK außerdem die Fachbuchhandlung VÖK BOOK und bietet durch diesen einfachen Zugang zu Fachliteratur eine weitere Möglichkeit der Fortbildung.
Weiters betreibt die VÖK auch die Tierkennzeichnungsdatenbank animaldata.com, welche seit Jahrzehnten kompetenter Partner hunderter tierärztlicher Praxen in Sachen Tierkennzeichnung ist.